Die Glockenwiese – eine ausgediente Kirchenglocke und pflegefreie Gräber

Bestattungen sind so alt wie die Menschheit selbst. Die Germanen führten Feuerbestattungen durch, wie unter anderem auch in Duisburg-Neumühl archäologisch nachgewiesen werden konnte. Spätestens seit der Zeit Karls des Großen, also um 800, waren Feuerbestattungen in seinem Herrschaftsgebiet verboten. Er veranlasste auch, dass Verstorbene ausschließlich auf Kirchhöfen beigesetzt werden durften. Erst während der Reformation ab 1517 änderte sich dies langsam und Friedhöfe fernab der Kirchen entstanden. Seit den 1960er Jahren ist die Feuerbestattung wieder eine etablierte Methode der Beisetzung, da sich die Glaubens- und Lebenswelten der Menschen geändert haben. Hinzu kommen neue Familienstrukturen mit weit verstreut lebenden Angehörigen, die eine aufwändige Grabpflege oftmals unmöglich machen. Die Glockenwiese ist eine Folge dieses Wandels: hier ist Platz für pflegefreie Gräber, die keine regelmäßige Anwesenheit der Familienmitglieder benötigen. Die über 300 Jahre alte, in Schlesien geweihte Glocke auf der Glockenwiese stammt aus der 2006 geschlossenen Kirche St. Martin in Neumühl und ist ein Symbol für den Glaubenswandel.  Mehr erfahren…

MenüFriedhofskarte