Die Gruft der Industriellenfamilie des Franz Lenze
Zahlreiche HambornerInnen und DuisburgerInnen werden sich noch an ihn erinnern: Den beeindruckenden Großgasbehälter, der sich ab 1926 mit einer Höhe von über 100 Meter in den Himmel von Hamborn-Bruckhausen erhob. Zwei Jahre war er der größte Gasbehälter der Welt. Er gehörte der 1921 gegründeten „Gasgesellschaft Hamborn mbH“, deren Geschäftsführer unter anderem Franz Lenze war. Der Ingenieur arbeitete seit 1906 für Thyssen und beschäftigte sich mit dem Auf- und Ausbau eines Ferngasnetzes, das mittels über lange Strecken transportierten Kokereigases die Gasversorgung auch entfernterer Städte sicherstellen sollte. Als Ausgangspunkt des Netzaufbaus dienten ihm die Wasser- und Gasversorgungsbetriebe des Thyssen-Konzerns. Überschüssiges Gas wurde zunächst an umliegende Gaswerke, z. B. in Mülheim und Oberhausen, verkauft, bis unter Lenzes Regie 1910 die gut 40 km entfernte Stadt Barmen (heute Wuppertal) von Hamborn aus mit Gas versorgt wurde. Der umtriebige Ingenieur betätigte sich auch erfinderisch: er entwickelte ein effizienteres und schnelleres Verfahren zur Gasreinigung, das unter dem Namen „Verfahren Lenze“ firmieren sollte. Damit nicht genug, war Lenze auch politisch aktiv: In seinem Wohnort Mülheim war er städtischer Abgeordneter der Zentrumspartei und saß bis 1933 auch im Rheinischen Provinziallandtag. Franz Lenze verunglückte während einer Dienstreise in der Nähe von Berlin im Jahre 1937 und wurde auf dem Abteifriedhof in Hamborn beigesetzt, wo eine beeindruckende Gruft an seine Familie erinnert.
Die Nachfahren Lenzes und seiner Frau Pauline gaben die Gruft vor einiger Zeit auf, doch die Kirchengemeinde St. Johann hat sich dazu entschlossen, die ehemalige Grabstätte zu übernehmen und in Teilen zu erhalten. Die beeindruckende Grabwand mit Inschrift und Hinweis auf Familie Lenze bleibt bestehen. Darüber hinaus wird inmitten der ehemaligen Grabstätte ein Wasserbecken seinen Platz finden, das FriedhofsbesucherInnen als Gießwasserspender dienen soll. Bei diesem steinernen Becken handelt es sich um das Taufbecken der Kirche Liebfrauen in Bruckhausen – einst eine der größten Kirchen Duisburgs. Heute beeindruckt sie vor allem durch eine pragmatisch-ungewöhnliche Sanierungslösung: Als die Renovierungskosten des Kirchenraums in den 1980er Jahren zu hoch wurden, entschloss man sich dazu, das Dach des Langhauses abzutragen. Seitdem ist sie ein Ort des Gedenkens und des Gottesdienstes unter freiem Himmel. Der Chor blieb bestehen und wurde umgebaut. Dieser wird heute unter anderem von der 1982 gegründeten katholischen Sozialeinrichtung „Werkkiste“ genutzt, die sich der Sozialarbeit im Quartier sowie der Förderung benachteiligter Jugendlicher auf ihrem Weg ins Berufsleben verschrieben hat.
Das Taufbecken, das nun eine neue Heimat auf dem Abteifriedhof findet, ist mit Reliefs geschmückt, die biblische Szenen mit Taufzusammenhang zeigen. Dabei übernimmt das Becken an dieser Stelle eine Doppelfunktion: Spirituell wie auch ganz weltlich erinnert es an die Kraft und Lebendigkeit des Wassers. Das in der Osternacht geweihte Wasser im Taufbecken fließt für die Gläubigen, verbindet sie mit Christus und mit der Gemeinschaft der Gläubigen. Das Regenwasser im ehemaligen Taufbecken tränkt die Pflanzen und gibt ihnen Lebenskraft. Das „Wasser des Lebens“, spirituell wie rein weltlich, versiegt nie.
Die Nachfahren Lenzes und seiner Frau Pauline gaben die Gruft vor einiger Zeit auf, doch die Kirchengemeinde St. Johann hat sich dazu entschlossen, die ehemalige Grabstätte zu übernehmen und in Teilen zu erhalten. Die beeindruckende Grabwand mit Inschrift und Hinweis auf Familie Lenze bleibt bestehen. Darüber hinaus wird inmitten der ehemaligen Grabstätte ein Wasserbecken seinen Platz finden, das FriedhofsbesucherInnen als Gießwasserspender dienen soll. Bei diesem steinernen Becken handelt es sich um das Taufbecken der Kirche Liebfrauen in Bruckhausen – einst eine der größten Kirchen Duisburgs. Heute beeindruckt sie vor allem durch eine pragmatisch-ungewöhnliche Sanierungslösung: Als die Renovierungskosten des Kirchenraums in den 1980er Jahren zu hoch wurden, entschloss man sich dazu, das Dach des Langhauses abzutragen. Seitdem ist sie ein Ort des Gedenkens und des Gottesdienstes unter freiem Himmel. Der Chor blieb bestehen und wurde umgebaut. Dieser wird heute unter anderem von der 1982 gegründeten katholischen Sozialeinrichtung „Werkkiste“ genutzt, die sich der Sozialarbeit im Quartier sowie der Förderung benachteiligter Jugendlicher auf ihrem Weg ins Berufsleben verschrieben hat.
Das Taufbecken, das nun eine neue Heimat auf dem Abteifriedhof findet, ist mit Reliefs geschmückt, die biblische Szenen mit Taufzusammenhang zeigen. Dabei übernimmt das Becken an dieser Stelle eine Doppelfunktion: Spirituell wie auch ganz weltlich erinnert es an die Kraft und Lebendigkeit des Wassers. Das in der Osternacht geweihte Wasser im Taufbecken fließt für die Gläubigen, verbindet sie mit Christus und mit der Gemeinschaft der Gläubigen. Das Regenwasser im ehemaligen Taufbecken tränkt die Pflanzen und gibt ihnen Lebenskraft. Das „Wasser des Lebens“, spirituell wie rein weltlich, versiegt nie.